
David K. und Hagen S. – zwei Überbleibsel eines missglückten Embryonenexperiments aus der Ära des Kalten Krieges. Seit den 1990ern vegetieren sie im tiefsten Untergrund der deutschen Subkultur – irgendwo zwischen kahlen Zimmerwänden, Weed und Bedeutungslosigkeit.
Zeitzeugen behaupten, sie seien die ersten rappenden Punks gewesen. Punkrap – ein Begriff, den sich heute jeder dritte Vintage-T-Shirt-Träger auf die Fahne schreibt – wäre ohne sie undenkbar. Sie schufen eine Subkultur in der Subkultur in der Subkultur. Bereits in den Zehnerjahren prangte an grauen Fassaden das Hashtag der Häretiker: #wirsindstin.
Nur wenige hatten das zweifelhafte Privileg, sie je live zu sehen. Noch weniger dürfen sich Estin nennen. Niemand hat je von Jemandem gehört. Und trotzdem erzählen alle davon.
Irgendwann Mitte der Zwanziger begann dann die Öffnung: winzige Schritte Richtung Mainstream. Erste YouTube-Videos tauchten auf, Fragmente eines zynischen Weltbilds, das man lieber nicht ganz verstehen will.
Seit Jahren kursieren Gerüchte über ein sagenumwobenes Album. Manche behaupten, es existiere bereits ein zweites. Aber wie immer gilt: Niemand weiß etwas – jeder hat’s nur von jemandem, der’s von jemandem gehört hat, der’s von jemandem gehört hat, der’s von jemandem gehört hat…

Punk ist, wenn das Niveau nicht noch tiefer sinken kann
Johann Sebastian Bach
…oder so etwas wie das hier:
Rappen kann jeder Mensch der auch sprechen kann
Charlie Chaplin in der Schlussszene seines letzten Stummfilms
Und bevor es zu Missverständnissen kommt, sollten wir das ss aus der deutschen Sprache entfernen und durch sss ersetzen. Außer wenn es zur Worttrennung kommt, weil dann hätten wir wieder eine deutsche SS. Um diese Nazifizierung einzudämmen, schlagen wir aus linguistischer Sicht vor, dasss sss mit sss-sss getrennt wird.
Alternativ plädieren wir für die Abschaffung des Buchstaben S. Dann haben Deessser nichts mehr zu tun, was masssiv Strom sparen könnte und wir das 5,5 Grad Ziel doch noch erreichen.
